Zur Geschichte des DL

Die früheren Deutsch-Langhaar-Hunde waren robuster und stärker als die Vertreter der heutigen Rasse, teilweise sogar

richtige Neufundländertypen. Zu ihren Vorfahren gehörten Bracken (Laufhunde), die ältesten Jagdhunde, die schon von den

Kelten überliefert sind, sowie spanielartige Hunde, die im Mittelalter auf Federwild in Feld und Sumpf eingesetzt wordenwaren. Durch diese Mischung waren sie äußerst vielseitig und für die besonders in Deutschland verbreitete Pirschjagd gut geeignet.

Im 19. Jahrhundert war es Mode geworden, Kontinentale Jagdhunde durch die Einkreuzung englischer Vorstehhunde zu verbessern. In der Folge wurde der Langhaar eleganter und schnittiger als seine Vorfahren es waren. Zwar wurden die Feldeigenschaften verbessert, die gute Apportierfreudigkeit, die Härte und Schärfe, die ruhige Arbeit auf Schweiß und die Wasserfreudigkeit blieben allerdings mehr und mehr auf der Strecke.

Ende des 19. Jahrhunderts besann man sich eines Besseren. Die ersten Zuchtvereine wurden ins Leben gerufen, und man stellte 1879 die ersten Rassekennzeichen für Deutsch-Langhaar auf, die im wesentlichen bis heute Bestand haben.

 

 

Warum Deutsch-Langhaar?

Der DL ist ein robuster Hund, dem Wind und Wetter so leicht nichts anhaben können. Er ist schön, unverfälscht und unverstümmelt; sein Gangwerk und sein Sprung werden durch die lange Rute gesteuert, seine Bewegungen wirken flüssig und elegant. Ein vorstehender Langhaar mit

waagerecht langgestreckter Rute ist eine Augenweide für jeden DL-Führer.

Der Langhaar ist ein anerkannt leichtführiger Hund, und auf diese Charaktereigenschaft legen die Züchter großen Wert. Gewünscht ist ein Hund mit Jagdverstand, der auf leise Kommandos willig eingeht, der nicht immer einen Meisterführer hinter sich benötigt und mit dem jeder Jäger auf Jagd gehen kann, ohne durch die dauernde Beaufsichtigung und Führung des Hundes von den eigentlichen Freuden der Jagd abgelenkt zu werden.

 

 

Der Deutsch-Langhaar wird von alters her als Wasser- und Waldhund gelobt. Im Felde zeigt er herrliche Bilder. Lautes Jagen und Raubzeugschärfe sind Vorbedingungen zur

Zuchtfreigabe. Er sucht flott und vor allem gründlich. Der Langhaar ist durch seine Behaarung gegen Kälte und Nässe geschützt ist, er friert nicht so leicht und geht

freudig auch in eisiges Wasser, das oft nicht einmal bis zur Haut eindringt. Er ist daher für die Wasserarbeit besonders gut geeignet.

 

 

Das Zuchtziel

Heute will man einen ruhigen, unerschütterlichen und nervenstarken Hund, der sich leicht führen lässt. Überpassionierte Nervenbündel werden abgelehnt. Der heutige Deutsch-Langhaar ist flott, aber nicht hastig, er soll kein Düsenjäger sein, der hinter dem Horizont verschwindet. Gewünscht ist ein Vorstehhund mit einer dem Gelände und der Wildart angepaßten Suche, keinen Feldflitzer, aber den lauten Waldhund, dem keine

Dornen zu dick sind und keine Verlorenarbeit zu schwer ist und der sicher auf der Schweißfährte arbeitet. Man will den harten Wasserhund, den keine Eisbrocken im Winter

stören, der Sommer und Winter die Ente bringt gleichgültig ob aus dem schnell fließenden Fluß, dem stillen Weiher oder aus dem Meer.